Christopher Richter von Baumbaron GmbH

Christopher baut seit 15 Jahren Baumhäuser – über 250 Stück! Wir haben ihn mit ein paar Fragen gelöchert.

Hey Christoph, wer bist du?
Ich bin der Christopher, wohne am schönen Ammersee und baue seit 15 Jahren hauptberuflich Baumhäuser. Bis heute ca. 250 realisierte Projekte.

Erzähl mal von deinem ersten Baumhaus-Projekt!
*Mein erstes Baumhaus, an dem ich mitgearbeitet habe, sah aus wie ein viktorianisches Schlösschen. Entstanden ist es 2003 bei einem Workshop von Pete Nelson in Seattle. Die Zeit dort war der Hammer – danach stand für mich fest: Ich werde Baumhaus-Bauer!*

Und deine erste Nacht im Baumhaus?
Die habe ich auch in den USA verbracht. Den Duft der Zedernschindeln habe ich heute noch in der Nase! Es gibt nichts Schöneres … außer vielleicht Eier mit Speck am Lagerfeuer danach.

Warst du als Kind schon so ein Baumhaus-Fanboy?
Im Frankreich-Urlaub hatten wir eine krass gefährliche Plattform mit Schaukel ins Nichts. Gottseidank ist nie was passiert – aber die Faszination war geweckt.

Wer hat dich inspiriert?
*Pete Nelson war mein persönlicher Treehouse-Jesus. Der ist mir 2003 in einer schnöden Messehalle in München erschienen und begleitet mich seitdem als Freund und Vorbild.*

Du hast viel über Befestigungen gelernt – was ist das Wichtigste?
Der Baum will leben, wachsen und sich bewegen. Wenn diese drei Punkte gewährleistet sind, steht dem Baumhaus nichts mehr im Wege.

Braucht man handwerkliche Erfahrung – oder kann jeder Depp ein Baumhaus bauen?
Um es schnell und gut zu bauen: ja. Langsam und gut: nicht unbedingt. Langsam und nicht so gut: nein. Schnell und nicht so gut: auch nein. Aber nach dem Bau hat man auf jeden Fall Erfahrung!

Welches Werkzeug empfiehlst du für DIY-Begeisterte?
Nach Wichtigkeit: Leiter, Messwerkzeug, Zimmererbleistift, Winkel, Wasserwaage, Akkuschrauber, Kappsäge, Tischkreissäge, Japansäge … und so weiter. (Liste unvollständig und subjektiv!)

Welche Fehler hast du gemacht?
Puh, da kann ich mich an keinen erinnern … Nein, im Ernst: Ich erinnere mich nicht an Fehler, nur an das, was ich daraus gelernt habe. Nenne es gern "Erfahrung".

Dein #1-Tipp für Baumhaus-Neulinge?
Hört auf den Baum, mutet ihm nicht zu viel zu und: nicht hetzen da oben, ist gefährlich! Und lest unser Buch: „Wie man ein Baumhaus baut“. Oder schaut auf Vitus’ Website!

Welche Fehler sollte man UNBEDINGT vermeiden?
Dem Baum schaden. Das lässt sich nicht rückgängig machen.

Viel planen oder einfach drauflosbauen?
Beides kann funktionieren, aber ich bin Team Planung. Spart Zeit und Umwege.

Warum baust du überhaupt Baumhäuser?
Weil ich nichts anderes kann. Und das kommt daher, dass ich nichts anderes machen will. Es ist der schönste Beruf der Welt!

Welches Gefühl verbindest du damit?
Es ist mehr Spiel als Arbeit – und das innere Kind freut sich!

Baumhaus oder Sauna? Baumhaus oder Tiny-House?
Eindeutig Baumhaus!

Wie findet dein Hund das Baumhaus?
Wenn ich einen hätte, fände er es sicher großartig! Rusty, der Hund meines Mitbewohners in den USA, ist sogar Leitern rauf- und runtergeklettert.

Wer nutzt das Baumhaus mehr – deine Kinder oder du?
Wenn ich eins hätte, würden wir es viel gemeinsam nutzen.

Tipps für die Nachbarn?
Manche sind wie Trump – da kann man nix machen. Bei anderen hilft Kommunikation. Wichtig ist, dass alle sich gehört fühlen.

Und die Baugenehmigung?
Klein und unauffällig halten. Spielhäuschen stoßen auf weniger Widerstand als gedämmte Baumhäuser mit Dusche und Klo.

Deine lustigste Baumhaus-Geschichte?
Die haben alle mit der World Treehouse Conference zu tun. Da gab’s viele lustige Feste … und lustige Menschen in lustigen Zuständen.

Deine peinlichste Baumhaus-Geschichte?
Wie wir das Baumhaus im falschen Garten gebaut haben! … Nein, Schmarrn, da fällt mir nix ein.

Schlafen im Baumhaus – überbewertet oder Pflicht?
Unübertroffen. Der beste Schlaf, den man kriegen kann!

Braucht’s das überhaupt?
Ja, mehr als vieles andere.

Luxus oder Lebensgefühl?
Je mehr Luxus, desto weniger Baumhausfeeling. Muss jeder selbst wissen!